Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse
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Donnerstag, 11.08.2011
Neue Erfahrungen in den Anden
Stephanie Hamela wird für ein Jahr in einem peruanischen Waisenhaus arbeiten
Nach knapp 24 Stunden in der Luft mit zwei Zwischenstopps vom Frankfurter Flughafen aus ist Stephanie Hamela inzwischen in Lima gelandet, der Hauptstadt Perus.
Dreizehn Monate lang wird der südamerikanische Staat die neue Heimat für die Abiturientin sein. "Seit der zehnten Klasse hatte ich mir vorgenommen, nach dem Schulabschluss erst einmal für eine Weile ins Ausland zu gehen", erzählte Hamela im Gespräch kurz vor dem Abflug.
Unaufgeregt erklärte die 19 Jahre alte Walldorferin beim Zusammenpacken der letzten Utensilien, warum sie nicht direkt mit einem Studium beginnen möchte und stattdessen die nächsten Monate in einem Heim für Straßen- und Waisenkinder im peruanischen Hochland mitarbeitet. "Ich habe mich schon immer gern für junge und alte Menschen engagiert." Vor allem in der katholischen Gemeinde Christkönig, wo sie als Messdienerin sowie in verschiedenen Gruppen wirkte. "Das nächste Jahr möchte ich sinnvoll nutzen", sagte die ehemalige Bertha-von-Suttner-Schülerin.
KURZ VOR DER ABREISE fotografiert: Stephanie Hamela leistet für ein Jahr sozialen Dienst in Peru.
Foto: Timo Jaworr
Über das Weltwärts-Programm des Bundes und des Bistums Mainz tritt Stephanie Hamela die Arbeit beim Sozialen Dienst für Frieden und Versöhnung (SDFV) in der 135 000-Einwohner-Stadt Huänuco an. Zuvor steht für sie noch ein dreiwöchiger Sprachkurs in Perus Hauptstadt an.
"Das Projekt hat mich gleich überzeugt", erzählte Hamela, die sich auf die neuen Erfahrungen in der peruanischen Gastfamilie in Lima, eine andere Kultur und Mentalität freut. "Das ist jetzt ein Punkt, an dem eine Veränderung für mich ansteht", sagte sie selbstbewusst.
Bis kurz vor dem Abflug konnte sich die Aufregung noch nicht breit machen, weil der Stress bis dahin noch groß war, vermutete die 19-Jährige. "Ich musste im Vorfeld vieles selbst organisieren und dann stand natürlich noch die Verabschiedung von meinen Freunden an. Das hat ganz schön an den Kräften gezehrt."
Im Waisenhaus "Santa Maria de Guadalupe" in Huänuco, das von den Franziskusschwestern der Vierzehnheiligen aus Bamberg geleitet wird, wird die Walldorferin nicht die einzige Deutsche sein, die freiwillig sozialen Dienst leistet. Anfang September stoßen weitere junge Erwachsene aus dem Bistum Bamberg nach Huänuco, der Hauptstadt der gleichnamigen Region in den peruanischen Anden, dazu. Das Waisenhaus ist dann für die jungen Deutschen gleich-zeitig Arbeits- und Wohnstätte.
"Mit zwei von ihnen werde ich gemeinsam an einem Projekt arbeiten", so Hamela. Voraussichtlich die Betreuung der Babys und Kindergartenkinder sowie Hilfe bei den Hausaufgaben für die Schulkinder seien ihre Aufgaben. "Außerdem werden noch viele weitere Aufgaben anfallen, die man alle nicht nennen kann."
"Ich bin recht gespannt, was mich in diesem Jahr alles erwartet und mit welchen neuen Erfahrungen ich zurückkommen werde", sagte Stephanie Hamela beim Zusammenschnüren ihres Trekkingrucksacks. Wenn die neuen Eindrücke sehr prägend seien, meinte sie, gehe sie eventuell gleich wieder zurück nach Peru. Das angestrebte Medizin- oder Lehramtsstudium müsse dann eben noch ein bisschen warten.
Viel mehr Zeit blieb der 19-Jährigen nicht zum Erzäh-len, der Koffer musste vor dem Abflug noch mal auf der Waage auf das zulässige o Gewicht überprüft werden. "Klamotten habe ich gar nicht so viel mit, aber viele Gastgeschenke", sagte sie und verabschiedete sich für die nächsten dreizehn Monate.